Titel: Vakuum
Autor: Antje Wagner
Seitenzahl: 366
Woher ich es habe: Von Blogg dein Buch zur Rezension erhalten
Ich möchte mich recht herzlich beim Bloomsbury-Verlag für die Übersendung des Buches bedanken. Bestellen könnt ihr es übrigens hier.
„Vakuum“ ist der neue Jugendroman der in Wittenberg geborenen Autorin Antje Wagner. Zuvor erschienen bereits „Schattengesicht“ und „Unland“ – beide mit den verschiedensten Jugendbuchpreisen ausgezeichnet. Somit war ich schon vor der Lektüre sehr gespannt, wie mir „Vakuum“ wohl gefallen würde und wurde nicht enttäuscht.
Handlung:
An unterschiedlichen Orten in Süddeutschland gehen seltsame Dinge vor sich. Tamara befindet sich gerade im Zug nach Mannheim, als dieser plötzlich auf freien Feld stehenbleibt – alle anderen Passagiere und das Zugpersonal sind verschwunden. Kora hat gerade Hofgang und ist von einer Minute auf die andere allein im Gefängnis, weder Wärter noch Insassinnen sind auffindbar. Die Freunde des Geschwisterpaars Leon und Alissa sind beim Campen auf einer Insel auf einmal wie vom Erdboden verschluckt und auch Hannes findet alle Häuser und Läden in seiner Straße verlassen. Gemeinsam versuchen die 5 Jugendlichen nun herauszufinden, was geschehen ist. Doch dass genau um 15.07 Uhr an diesem 17. August die Zeit stehengeblieben zu sein scheint, ist noch das geringste Problem, denn ein tödlicher Nebel wabert durch die Stadt und scheint Jagd auf die kleine Gruppe zu machen.
Eigene Meinung:
„Vakuum“ ist im Hardcover erschienen. Auf dem Titelbild, welches perfekt die Stimmung des Romans einfängt, sind Menschen im Nebel zu sehen und Autoscheinwerfer, die sich aus der Ferne nähern. Als ich das Buch aufschlug, erwartete mich jedoch eine Überraschung, denn neben einem Lesezeichen und einer Postkarte zum Buch kam eine sehr liebenswerte Widmung der Autorin zum Vorschein. Diese macht den Roman für mich noch besonderer, als er es sowieso schon war – herzlichen Dank!
Die Handlung wird im Wechsel aus der Sicht der 5 Jugendlichen geschildert. Dies ist vor allem interessant, da es sich um sehr unterschiedliche Charaktere handelt. Während die Mädchen, Tamara, Kora und Alissa, sehr willensstarke Charaktere sind, zeichnen sich Leon und Hannes eher durch Zurückhaltung, ja fast Schüchternheit aus. Noch verschiedener als die Persönlichkeiten der Jugendlichen sind ihre Geschichten. Durch die wechselnde Erzählperspektive erfährt der Leser erst nach und nach, was dem jeweiligen Charakter zugestoßen ist. Hier haben 5 Jugendliche zusammengefunden, die alle von etwas getrieben werden, einer Sache, die sie nicht loslässt und die sie überwinden müssen. Sie alle hatten es nicht einfach und gerade das macht sie so glaubhaft und realistisch.
Gemeinsam schlagen sich die 5 nun durch dystopisch anmutende, menschenleere Städte, sammeln Informationen und gehen Hinweisen nach. Und obwohl sich die Jugendlichen nicht immer einig sind und es häufig zu Streitereien kommt, ergänzen sie sich doch auf eine überraschende Art und Weise. Im Verlauf der Handlung wird jeder einzelne von ihnen von Bedeutung sein, jeder hat seine Aufgabe zu erfüllen und nur als Gruppe sind sie wirklich stark. Zu den zwischenmenschlichen Aspekten des Romans kommen nun noch einige mysteriöse Handlungselemente hinzu, so zum Beispiel der gefährliche Nebel, der seine Gestalt verändern kann oder Kleinigkeiten wie Briefe, Notizen oder Bemerkungen, die alle auf eines hindeuten: obwohl sich die 5 an diesem Tag zum ersten Mal sehen, müssen sie sich zuvor schon einmal begegnet sein. Doch wie kann das sein? Und warum erinnert sich keiner von ihnen daran?
Bis zu den letzten Seiten des Buches hatte ich immer noch keine Ahnung, wie es wohl zu Ende gehen könnte und wie sich die vielen Seltsamkeiten noch erklären würden. Von der eigentlichen Auflösung war ich dann sehr überrascht, aber auch überzeugt. Wer hinter dem Klappentext jedoch eine Dystopie erwartet, wie sie im Moment ja geradezu wie Pilze aus dem Boden sprießen, der wird vermutlich enttäuscht sein, denn „Vakuum“ ist eine Geschichte, die sich über ihre Charaktere und deren Erfahrungen und Handlungen definiert. Antje Wagner erzählt das alles in einer klaren Sprache, die der Zielgruppe gerecht wird, aber auch poetisch sein und zu Tränen rühren kann. Am Ende hat man als Leser die Figuren wirklich lieb gewonnen und hält gebannt den Atem an, aus Angst, diese 5 großartigen jungen Menschen könnten es nicht schaffen.
Fazit: Ein ungewöhnliches Jugendbuch, das von der ersten Seite an in seinen Bann zieht
Das Buch hört sich sehr interessant an und ich hatte vorher noch gar nichts davon gehört.
LG
Sunny
Ich kannte es auch nicht, bis ich es bei Blogg dein Buch gesehen habe, auch die Autorin nicht. Jetzt möchte ich aber auch noch gerne die anderen beiden Jugendbücher lesen. 🙂